Sexnachrichten aus aller Welt

Neue Sexstudien

Gestört, gestresst und angesext – kein Tag ohne das Ergebnis einer neuen Sex-Studie. Für alle, die in Sachen Sex up-to-date bleiben wollen: die aktuellsten Erkenntnisse.

Schreckgespenst sexuelle Dysfunktion
[Sex-News] Früher hatten Frauen, die Spaß am Sex und an Orgasmen hatten, eine Störung. Heute haben Frauen eine Störung, die keinen Spaß und keine Orgasmen haben. 63 Prozent leiden laut einer aktuellen Studie des britischen Fachmagazins für Urologie unter „weiblicher sexueller Dysfunktion“, kurz FSD.

Die Wissenschaftler um Debra Fromer von der Hackensack Universität in New Jersey (USA) befragten 587 Frauen zwischen 18 und 95 Jahren, die eine urologische Praxis aufsuchten, zu ihrem Sex-Leben. Die meisten Patientinnen waren zwischen 18 und 30 Jahre alt. Jede zweite klagte aber mangelnde Lust, 45 Prozent hatten Probleme, einen Orgasmus zu bekommen, 40 Prozent waren kaum zu erregen und 39 Prozent fühlten sich unbefriedigt.

Je älter die Frauen waren, desto größer wurden die Probleme – mit einer Ausnahme: Orgasmusschwierigkeiten waren bei den 46- bis 54-Jährigen am seltensten. Bei Frauen über 70 Jahren hingegen sah es besonders mau aus: 96 Prozent hatten keine Lust, 88 Prozent blieben unbefriedigt und 87 Prozent hatten Orgasmusschwierigkeiten.

Ein typisches Problem der Frauen aus New Jersey? Wohl kaum. Eine vergleichbare Studie in der Türkei erbrachte ähnliche Ergebnisse. Haben die Wissenschaftler eine Idee, wie das Problem zu lösen wäre? „Vielleicht mit Ernährung?“, so der vage Vorschlag der Autoren.

Shoppen mit Eisprung
Wenn Sie entgegen besseren Wissens zum bauchfreien Hängerchen greifen, könnte es soweit sein: Der Eisprung naht. Wissenschaftler der Universität Minnesota (USA) haben herausgefunden, dass Frauen sich – unbewusst – um den Tag des Eisprungs Kleidung kaufen, die besonders sexy ist. Sie tun das aber in erster Linie nicht, um Männer zu beeindrucken, sondern, um Rivalinnen auszustechen.

Für die im Journal of Consumer Research veröffentlichte Studie legte Kristina Durante Frauen während des Eisprungs Fotos von hübschen oder hässlichen Frauen aus der Umgebung vor. Anschließend bat Durante die Teilnehmerinnen zum Kleiderkauf. Teilnehmerinnen, denen attraktive Frauen präsentiert wurden, suchten sich Kleidung mit deutlich mehr Sex-Appeal aus als Frauen, die auf Fotos unattraktiver Frauen geschaut hatten. Da die Ergebnisse in einem Fachmagazin für Konsumentenforschung veröffentlicht wurden, wird es vermutlich nicht lange dauern, bis findige Schaufensterdekorateure ihre Ware an den Zyklus ihrer Kundinnen anpassen.

Stressige Partnersuche
Frauen sind also, nimmt man die oben beschriebenen Studien ernst, eher lustlos und hormonell zum Extrem-Shopping verdammt. Schlimm, aber nicht tödlich. Todesgefahr droht vielmehr dem „starken“ Geschlecht: Sind Männer in einer Gesellschaft mit weiblicher Überzahl, geraten sie unter Stress. Starken Stress.

Wie bei der „Reise nach Jerusalem“ gilt: Wer nicht schnell genug ist, zockelt alleine durchs Leben. Der bekannte Demografie-Forscher Nicholas Christakis von der US-amerikanischen Harvard Universität, schaute sich die Daten der „Wisconsin Langzeitstudie“ genauer an. Sie gibt Auskunft über die gesundheitliche Entwicklung von Schülern, die 1957 an verschiedenen High Schools ihren Abschluss machten. Christakis berechnete das Verhältnis zwischen der Zahl der weiblichen und männlichen Schulabgänger.

50 Jahre später zeigen die Daten: Männer, die früher in Klassen mit höherem Männeranteil saßen, verstarben früher als ihre Mitschüler in deren Klassen – zumindest theoretisch – für jeden Topf ein Deckelchen bereit stand. Die Überzahl-Männer hatten eine um 1,6 Prozent höhere Sterblichkeit.

Das sind nur drei Monate weniger Leben, für einen Demografen ist das jedoch eine sehr lange Zeit. Derart aufgerüttelt überprüfte Christakis seine Vermutung an einem Datensatz mit sieben Millionen US-Amerikanern. Das Ergebnis war das gleiche. „Einen Partner finden ist stressig, und dass Stress krank machen kann, wissen wir ja inzwischen“, so Christakis. Ob auch Frauen die Überzahl von Frauen stresst, hat das Team noch nicht untersucht.

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